Lehrphilosophie
Die Lehre nimmt in meinem Selbstverständnis als Genderwissenschaftlerin eine zentrale Position ein. Ich finde große Befriedigung darin, meine Leidenschaft für die Fragestellungen der Frauen*- und Geschlechterforschung sowie meine Faszination für kritisches Denken an Studierende weiter zu geben. Meine Auseinandersetzung mit diskriminierungskritischer Hochschuldidaktik basiert auf feministischen und kritischen Pädagogiken, dekolonisierenden Ansätzen der Hochschullehre wie der Teaching Trilogie von bell hooks, Demokratiepädagogik (Betzavta) oder adaptierten Formen des consciousness raisings, aber auch Methoden der schreibintensiven Lehre, die ich aus meiner Schreibtrainer*innenausbildung generiere.
Basierend auf diesen Pädagogiken und Lehrpraxen arbeite ich mit einem projektorientierten, forschungsbasierten Lehrkonzept, das genderwissenschaftliche Theorie und Praxis als eine Auseinandersetzung mit soziokulturellen, ethico-ästhetischen und historischen Kontexten sowie mit politischen und wissenschaftlichen Praktiken versteht. Besonderen Wert lege ich auf die Entwicklung neuer Lehrformate, da ich forschungsbasierte Kritik an den tradierten und etablierten Formen betreibe (siehe auch Publikationsliste). In der Befragung und Gestaltung meiner Lehre stelle ich mir deshalb immer wieder folgende Fragen: Wie können Formen, Formate und Räume, in denen Frauen* und marginalisierte Personen sich bisher immer und immer noch nicht wohlfühlen, in der Lehre verändert werden? Wie können alternative Formen der Pädagogik in der Vermittlung etabliert werden? Wie können die Lebensrealitäten und Expertisen von Studierenden in der Lehre fragen- und gegenstandsgenerierend eingebunden werden? Wie können wir in angenehmen Bildungssituationen verantwortungsbewusst gemeinsam agieren und miteinander und voneinander lernen?
Kollektive und kollaborative Teilhabe in der Lehre
Ich probiere in Seminaren alternative Formen der Kommunikation aus und halte meine Veranstaltungsgestaltung für die Studierenden transparent sowie stets offen für Kritik, Evaluation und Revision. Ich bin davon überzeugt, dass Lernende besser wissen, wie sie lernen, als sie denken – es ist vielen nur nicht bewusst, dass es unterschiedliche Arten des Lernens gibt und die sich sogar in einer Person vereinen lassen. Ich sehe die Vermittlung dieser Aspekte und die Vermittlung eines Bewusstseins dafür als Empowerment für Studierende. Diese Sichtweise hat mehrfache Auswirkungen auf meine Lehrpraxis: So ist es mir wichtig, dass Studierende an Aspekten des Forschungs- und des Wissenschaftsbetriebes teilhaben. Hierzu zählt zum Beispiel die Organisation von Workshops, Vorlesungs- oder Filmreihen und damit das Recherchieren, Moderieren und Interviewen von Wissensschaffenden, aber auch das selbstständige Erarbeiten von Inhalten des wissenschaftlichen Studiums.
Meine Lehrveranstaltungen verfolgen das Ziel, eine Verbindung von Theoriearbeit und historischen Recherchen mit der Analyse gesellschaftlicher Prozesse und der Entwicklung experimenteller Ansätze im Sinne einer partizipativen und kooperativen Vorgehensweise herzustellen. Ich leite Studierende an, analytische, methodische, theoretische und historische Kompetenzen sowohl für die Beschreibung und Interpretation gendertheoretischer Konfigurationen zu erarbeiten und umzusetzen, als auch miteinander zu kooperieren und ihre eigenen Interessen zu entdecken. Zudem möchte ich Studierenden die Angst vor dem wissenschaftlichen Arbeiten nehmen und sie dazu anregen, Schreiben im Flow als Unterstützung im Denken zu verstehen und zu praktizieren, statt es als toten Code zu sehen, der bedient werden muss.
Persönliche Perspektive — eigene Subjektwerdung
Für mich ist die Vermittlung von Theorien, historischen Konstellationen und Modellen immer mit der Frage verbunden, was diese Positionen und Verfahren für die Auseinandersetzung der Lernenden mit den eigenen Subjektwerdungs‑, Bildungs‑, und Vergeschlechtlichungsprozessen bedeuten. Es geht mir vor allem darum, Studierenden ein Verständnis von differenzrelevanten Situationen zu vermitteln und sie als multiple Bedingungsgeflechte aus Wahrnehmungsvorgängen, Macht, Reflexion, Wissen, Können, Beobachten, Spüren, Teilhaben, Beeinflussen verständlich zu machen. Den gemeinsamen Fluchtpunkt bildet die Beschreibung, Analyse und produktive Interpretation vergeschlechtlichter Ordnungen in ihren sozialen, kulturellen, politischen, ökonomischen wie ökologischen und wissenstechnischen Dimensionen.
Methodenvielfalt
Um Studierenden eine breite und fundierte Basis anzubieten, suche ich immer nach mehreren Zugängen; das heißt konkret für mich, dass sie intermedial, intersektional, interkulturell und interdisziplinär sind. Darüber hinaus gestalte ich meine Lehre vielfältig und vor allem offen für den Input und das Erfahrungswissen der Studierenden. Ich leite Studierende dazu an, ihre eigenen Fragestellungen, Projekte und wissenschaftlichen sowie praktischen Arbeiten umzusetzen. Hierbei empfinde ich das Angebot vielfältiger Arbeitsformen meinerseits, z.B. Forschungsprojekte in Arbeitsgruppen, Feldforschung, Spiel und Experiment, Exkursionen, sowie die Vermittlung unterschiedlicher Präsentationsformen wie Referate, Thesenpapiere, multimediale Präsentationen, Ausstellung, Performances, Lesungen, Web-Sites usw. als sehr wichtig. Deshalb lege ich großen Wert darauf, nicht nur Inhalte, sondern auch organisatorische und kommunikative Kompetenzen zu vermitteln. Die gemeinsame Schaffung einer konstruktiven Gesprächs- und Arbeitsatmosphäre ist dafür konstitutive Voraussetzung. Auch die zentrale Kulturtechnik des Schreibens hat in ihren Wirkmächtigkeiten Einzug in meine Lehre gefunden – nicht nur als Methode, sondern auch als Strategie einer emanzipativen Praxis.
Evaluation, Feedback und Betreuung
Da ich auch schon zu Mitte des Semesters einen Eindruck davon haben möchte, wie Studierende ihren Lernfortschritt und die Gestaltung der Lehrveranstaltung einschätzen, widme ich hier oft der inhaltlichen Zwischenzusammenfassung und der methodischen Kritik meiner Seminare eine Sitzung. Dieses Vorgehen hat sich als sehr produktiv erwiesen, da einerseits in der verbleibenden gemeinsamen Zeit besser auf die Bedürfnisse der Studierenden eingegangen werden kann, andererseits aber auch die Partizipation der Studierenden gefördert wird. Das Gefühl der Verantwortung für das Gelingen der Veranstaltung steigt dadurch auch auf der Seite der Studierenden. Auf Lernfortschritte gebe ich schriftlich und mündlich Feedback z.B. über Referate, Moderationen, Protokolle und Lernportfolios oder auch andere Formate wie die Konzeption und Organisation von Workshops und Ausstellungen. Die Gestaltung von Referaten oder Moderationen wird gemeinsam mit den Studierenden in regelmäßigen Sprechstunden vorgenommen, womit die Qualität der Beiträge garantiert wird.
Ich verfolge einen forschungsbasierten Lehransatz, in dem die Partizipation der Studierenden ausschlaggebend für das Gelingen des Lernprozesses und den Erfolg der Veranstaltung ist. Meiner Erfahrung nach fällt es Studierenden leichter, sich an einer Veranstaltung zu beteiligen und eigene Interessen zu formulieren, wenn sie diese mit geplant haben und sich selbst direkt einbringen konnten. So habe ich z.B. in einem Modul zu Diversity (2010) im ersten Teil des Semesters Studierende angeleitet, sich ohne mich zu treffen und ihre eigenen Themenvorschläge zum Thema „Diversity“ zusammen zu tragen und an mich weiterzugeben. Es haben sich Interessensgruppen gebildet, die bereit waren, die jeweiligen Themen selbstständig zu recherchieren. Mein Input im zweiten Teil des Semesters bestand darin, die theoretische Unterfütterung zu liefern, während die Studierenden das Material und die Objekte der Analyse einbrachten. Aus den einzelnen Sitzungen entstand ein Reader mit Essays, den sie selbst zusammengestellt und gestaltet hatten.
In dem Seminar zur FilmBildung im Rahmen des Moduls Medienphilosophie (siehe auch BMBF Lehrpreis) leiteten wir Studierende dazu an, zwei Workshops zu konzipieren und durchzuführen: einer richtete sich an Filmvermittler*innen aus Theorie und Praxis und der andere an Kinder. Beide Workshops wurden von den Studierenden entworfen und abgehalten. Für den Sammelband zur FilmBildung, der mit praktizierenden und theoretisierenden Filmvermittler*innen entstand, verfassten die Studierenden zu zehnt einen Beitrag, der eine Reflexion des eigenen Lernprozesses und des Vorgehens in der Lehrveranstaltung beinhaltet. Eine ähnliche Veranstaltung haben wir zur intergenerationellen FilmBildung durchgeführt. Hier waren fünf Generationen für einen Workshoptag anwesend, an dem sie gemeinsam Filme produzierten.
Zusammen mit einer anderen Kollegin, der bildenden Künstlerin Dr. Maja Linke, habe ich in einem Modul der Medienkultur, Gestaltung und Architektur Kleingruppen von Studierenden freie Hand darin gelassen, theoretische Auseinandersetzungen in künstlerische Projekte zu übersetzen. Die diversen „Produkte“ wurden am Ende des Semesters in einer Gruppenausstellung mit Rundgang präsentiert und gewannen den Jury-Preis der marke.6 des Neuen Museums in Weimar. Später wurde die Ausstellung erneut aufgebaut und für drei Monate im Neuen Museum in Weimar gezeigt.
10/17–10/18
Lehrbeauftragte der Universität Erfurt
04 ‑10/15
Lehrbeauftrage der Universität zu Köln
04 ‑10/15
Lehrbeauftragte des Sprachenzentrums der Bauhaus-Universität Weimar
04/14–09/14
Lehrbeauftragte der Universität der Künste (UdK) Berlin
SoSe 2021
Queer-feministische Schreibkollaborationen. Schreiben als Flow, nicht als Code verstehen.
In diesem Seminar beschäftigten wir uns mit der Möglichkeit der Artikulation von Differenz die in der queer-feministischen Schreibkollaboration liegt.
Schreiben und Kollaborieren sind wissenschaftliche Kulturtechniken, die die Art und Weise von Wissensgenerierung grundlegend prägen und gleichzeitig vergeschlechtlicht und vergeschlechtlichend sind. Die feministische Physikerin Karen Barad hält Reflexion als wissenschaftlichen Modus für nicht hinreichend und konstatiert: “intervention is the key”. In der Schreibkollaboration passiert das Schreiben – und vielleicht auch die Intervention — durch das Schreiben der Anderen. Ob und wie das möglich sein könnte, soll gemeinsam im Seminar erprobt werden.
In queer-feministischer und anti-kolonialer Literatur geht es viel um ein researching back, writing backoder talking backalso den Versuch des re-claimings. Es geht um ein Zurückforschen, oder ein Widerforschen — das Zurückerobern der eigenen (auch körperlichen) Erfahrung von denen, die die Erfahrung anderer beforschen, beschreiben und bewerten. Es geht so auch um die Anerkennung der Verantwortung die diesen Momenten innewohnt. Gloria Anzaldúa argumentiert, dass Verstehen nur durch das Fleisch passieren kann, durch unsere Präsenz in der Welt und unsere Erfahrung von Welt.Im Seminar werden wir also lesen und schreiben. Vielleicht gelingt es uns gemeinsam, Schreiben nicht als Code zu verstehen sondern als Flow – und die körperliche Dimension dabei nicht nur mitzudenken, sondern auch anhand der Wissensgenerierung, die dabei entstehen wird, zu intervenieren.
WiSe 2020/21
Solidarität(en). Ringveranstaltungsreihe Gender-Macht-Analysen zwischen Wissenschaft und Gesellschaft des Projektes gender*bildet mit Dayana Lau, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
In den letzten Monaten verzeichnen wir so viele Krisenereignisse wie sie die jüngeren Generationen noch nicht erlebt haben: die Corona-Pandemie, rassistische, antifeministische, antisemitische und antimuslimische Gewalt und Morde, die Klimakrise, drohende Bürger*innenkriege, das (wieder)erstarken autoritärer Machthaber*innen in Europa und auf der ganzen Welt und, damit verbunden, der Rückbau schwer erkämpfter sozialer Rechte. Die Liste lässt sich fortsetzen.In dieser Zeit gewinnen soziale Bewegungen wieder neue Bedeutung und eröffnen neue Handlungsfenster. in den aufgezählten Kontexten bilden bzw. verstärken sich lokale, nationale und globale Bewegungen, in denen der Aufbau solidarischer Bündnisse ganz zentral ist. Dabei werden auch wissenschaftliche Diskurse adressiert, vor allem mit dem Anliegen, die Bedingungen dieser Bündnisbildung aufzuklären und bestehende (soziale und nationale) Grenzen zwischen politischen Aktivismen zu verschieben. Hier leisten queer-feministische und intersektionale Bewegungen und Forschungen seit langem einen sehr bedeutsamen Beitrag. Gleichzeitig bewegen sie sich im Spannungsfeld von partikularen und universalistischen Perspektiven auf Ungleichheitsverhältnisse, die die (Un)Möglichkeit politischer Bündnisse entscheidend beeinflussen.
WiSe 2020/21
Abschlusskolloquium Gender Studies Zertifikat mit Dayana Lau, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Im Abschlusskolloquium können Studierende ihre Abschlussprojekte, die sie für den Erwerb des Gender Studies Zertifikats planen, vorstellen, diskutieren und präsentieren.
SoSe 2020
Queer-anarcha-feministische Theorien und Bewegungen — No bosses, no borders, no boredom — in the age of Covid-19?
Geplant war ursprünglich ein Seminar, das sich mit der theoretischen und aktivistischen Geschichte der queer-anarcha-feministischen Bewegungen beschäftigt und diese anhand bewusst gewählter Methoden der Kommunikation und Aushandlung diskutiert.
Aufgrund der sogenannten Corona-Krise, werden wir uns aus queer-anarcha-feministischer Sicht mit aktuellen Themen wie Reproduktion, Care-Arbeit, Pädagogik, Aktivismus und Akademie sowie Digitalisierung auseinandersetzen. Dazu werden wir uns in einer offenen, virtuellen Diskussion auf gemeinsame Themen einigen und diese bearbeiten. Das Seminar soll in einem hohen Grad auf selbstständiger Arbeit beruhen, die wir an digitalen, auszutestenden Formen der Organisation und Kommunikation ausrichten wollen. Das ist eine Herausforderung, die wir durchaus spannend finden. Gemeinsam mit den Seminarteilnehmer*innen werden wir versuchen, eine queer-anarcha-feministische Methode des Umgangs mit der derzeitigen Situation zu finden. Bitte erwarten Sie keine Lösungen oder Anweisungen. Dies würde dem Anliegen des Seminars entgegenstehen. Lassen Sie uns gemeinsam alternative Formen der Kommunikation und der Aushandlung finden. Die Struktur und den Rahmen bieten wir.
Vorab ist zu klären, welche Möglichkeiten allen technisch zur Verfügung stehen. Des Weiteren werden alle vorab befragt, wie Ressourcen gelagert sind und ob alle zeitlich in der Lage sind, sich auch an synchronen (zeitlich gemeinsamen) Formaten zu beteiligen. Über konkrete Hinweise zur technischen Gestaltung freuen wir uns. Auch ermuntern wir alle, uns schon vor Beginn des Seminars auf Literatur und/oder digitale Möglichkeiten hinzuweisen mit denen wir gemeinsam das virtuelle Seminar gestalten können.
SoSe 2020
Abschlusskolloquium Gender Studies Zertifikat mit Dayana Lau, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Im Abschlusskolloquium können Studierende ihre Abschlussprojekte, die sie für den Erwerb des Gender Studies Zertifikats planen, vorstellen, diskutieren und präsentieren.
WS 2019/20
Zukunft, Utopie und Feminismen Ringveranstaltungsreihe Gender-Macht-Analysen zwischen Wissenschaft und Gesellschaft des Projektes gender*bildetmit Dayana Lau, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Feministischen Bewegungen wohnt ein Moment des Utopischen inne. Dabei arbeiten sie sich an Krisendiagnosen ab und entwickeln Zukunftsvisionen, stoßen dabei aber auch auf Grenzen. Auch feministische Forschung und Lehre beschränken sich nicht darauf, den Status quo zu untersuchen, sondern wollen eine Zukunft gestalten, die nicht vom Kampf um ökonomische, kulturelle und soziale Güter geprägt und nicht von menschgemachten Krisen bedroht ist. Gerade vor dem Hintergrund beschleunigter gesellschaftlicher Entwicklungen rücken spezifische Themen (wieder) in den Fokus der feministischen Forschung. Schwerpunkte finden sich dabei in den Bereichen Technikforschung, Künstliche Intelligenz und Digitalisierung, aber auch in Thematisierungen der Zukunft von Arbeit, Kunst und Wissenschaft.
Und wir wollen noch einen Schritt weiter gehen und fragen: Wie wollen wir die Zukunft gestalten? Dazu soll die Veranstaltungsreihe Denk-Räume eröffnen, sich mit feministischen Utopien in Literatur, Film und Kunst auseinandersetzen und Räume der eigenen Visions-Produktion eröffnen. Nicht zuletzt hinterfragen wir auch die Konventionen akademischer Lehre, nehmen neue Impulse in den Blick und setzen diese in innovativen Formaten um. Hierbei wollen wir insbesondere feministischen Ideen, Positionen und Ansätzen Raum geben, die Potenziale identifizieren, Unverhofftes denken und Interventionen gestalten – sich dem Utopischen annähern.
WS 2019/20
Abschlusskolloquium Gender Studies Zertifikat mit Dayana Lau, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Im Abschlusskolloquium können Studierende ihre Abschlussprojekte, die sie für den Erwerb des Gender Studies Zertifikats planen, vorstellen, diskutieren und präsentieren.
SoSe 2019
Teaching to transgress. Zum Verhältnis von Bildung und Diskriminierung aus feministischer Sicht mit Dayana Lau, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
In diesem Seminar setzen wir uns mit der feministischen Theoretikerin bell hooks und ihrer „Teaching Trilogie“ auseinander. Anhand ausgewählter Essays aus ihren Büchern „Teaching Critical Thinking“ (2010), „Teaching Community“ (2003) und „Teaching to Transgress“ (1994)wollen wir uns mit Critical und Engaged Pedagogy auseinandersetzen, sowie mit black feminism, white capitalist patriarchal supremacy, Diskriminierung, (negativen) Emotionen und deren Verhältnis zu Lehre und Bildung.
Im Seminar werden deutsche und englische Texte gelesen und eine eigenständige Auseinandersetzung mit den Texten, sowie die Durchführung unterschiedlicher Arbeitsaufträge in der Gruppe erwartet.
SoSe 2019
Abschlusskolloquium Gender Studies Zertifikat mit Dayana Lau, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Im Abschlusskolloquium können Studierende ihre Abschlussprojekte, die sie für den Erwerb des Gender Studies Zertifikats planen, vorstellen, diskutieren und präsentieren.
WS 2018/19
Gender*Macht*Wissen* Ringveranstaltungsreihe Gender-Macht-Analysen zwischen Wissenschaft und Gesellschaft des Projektes gender*bildet mit Dayana Lau, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Gender und Gender Studies werden zunehmend außerhalb der Universitäten diskutiert. In den populistischen Debatten neoliberaler und rechtskonservativen Bewegungen, im Internet und in Printmedien, werden Begriffe wie Genderismus, Gender-Wahn oder Sprachpolizei geprägt, um Gender Studies als Ideologie zu diffamieren. Gender Studies verstehen sich jedoch als in erster Linie als erkenntnistheoretisch und interdisziplinär ausgerichtete Wissenschaftskritik, die zudem gesellschaftliche Verhältnisse in ihrer scheinbaren Selbstverständlichkeit hinterfragen.
Die Ringvorlesung verfolgt vor diesem Hintergrund ein doppeltes Ziel: Zum einen werden sich die Beiträge solchen populistischen Debatten annähern und diskutieren, wie diese mit den machtanalytischen Mitteln der Gender & Queer Studies interpretiert werden können. Zum anderen geht es darum, die Verflechtungen zwischen Gender und Universität sowie Wissenschaft und Bildung in diesen aktuellen aber auch historischen Kontexten zu befragen.
WS 2018/19
Gender, Bildung, Agency mit Dayana Lau, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Ist Gender überall? In der Sprache, in der Politik, in Bildern, in unseren Köpfen, im Biologie- und Matheunterricht und im alltäglichen Umgang miteinander? Und sind Frauen gleich Frauen und Männer gleich Männer und was gibt es eigentlich noch?
In diesem Seminar wollen wir Gender als intersektionale Kategorie in Bildungskontexten wie der Schule, der Hochschule und anderen sozialen Orten wahrnehmen und reflektieren lernen und eigene Handlungsfähigkeiten entwickeln. Das Seminar befähigt dazu, Gender-Theorien zu verstehen und Gender als Analyse- und Strukturkategorie in Bildungskontexten zu erkennen und anzuwenden. Zudem werden gemeinsam Handlungsoptionen zum konstruktiven Umgang mit diesen Erkenntnissen für die eigene Berufspraxis erarbeitet.
SoSe 2018
Intergenerationelle Filmbildung, mit Dr. Silke Martin, Medien- und Kommunikationswissenschaft der Universität Erfurt
In der Lehrveranstaltung „Intergenerationelle Filmbildung “ wurden gemeinsam Wege erarbeitet, die vielschichtige Form filmischer Ästhetiken und deren Vermittlung mit Kindern und älteren Menschen zu erkunden. Dabei wurde von der bisherigen theoretischen Auseinandersetzung mit den Themen Filmvermittlung und Filmbildung ausgegangen und es wurden eigene Filmanalysen durchgeführt und ein gemeinsam im Laufe der Lehrveranstaltung entwickeltes Vermittlungskonzept im Schulunterricht erprobt. Zuerst wurde einen Überblick über die wesentlichen Theorien und Verfahren der Filmvermittlung erarbeitet und anhand grundlegender Texte zum Thema wie etwa von Alain Bergala, Bettina Henzler und Winfried Pauleit diskutiert. Eine Auseinandersetzung mit den Orten filmischen Wissens wie Kino, Festival, Internet etc. und die zentralen Aspekte der Filmanalyse sind hierbei zentral. Für die praktische Umsetzung wurden eigenständige Konzepte der Filmvermittlung, insbesondere in Hinblick einer intergenerationellen Aneignung filmischer Praktiken, erarbeitet und mit Schüler*innen und älteren Menschen in einem eintägigen Workshop zur Anwendung gebracht. Hierbei waren fünf Generationen anwesend.
SoSe 2018
Interdisziplinäre Didaktik: schreibintensive Lehre und Feedbackmethoden für Lehrende der Sozialen Arbeit an der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften
Im Blockseminar wurden unterschiedliche interdisziplinäre Didaktikern beleuchtet und erprobt. Es ging darum, wie Studierende anderen Studierenden als Peer-Tutor*innen zur Seite stehen können. Dabei stand im Fokus, andere Studierende beim Schreiben von Hausarbeiten, dem Halten von Referaten, beim Feedback geben und Informationen effektiv weiter zugeben, zu beraten. Hierbei wurde gemeinsam ein Methodenkoffer erarbeitet und die Interaktion zwischen Lehrenden und Studierenden wurde reflektiert. Welche Rollen werden hier eingenommen und wie werden Konfliktsituationen effektiv angegangen. Hierzu wurden individuelle Supervisionssitzungen und Hospitationen angeboten.
WS 2017/18
Filmbildung und digitale Medien mit Dr. Silke Martin Medien- und Kommunikationswissenschaft der Universität Erfurt
In der Lehrveranstaltung „Ästhetische Filmbildung und digitale Medien“ erarbeiteten wir gemeinsam Wege, die vielschichtige Form filmischer Ästhetiken mit Kindern zu erkunden. Dabei gingen wir von der bisherigen theoretischen Auseinandersetzung mit den Themen Filmvermittlung und Filmbildung aus, führten eigene Filmanalysen durch und erprobten selbst ein Vermittlungskonzept im Schulunterricht mit Kindern einer Sekundarschule. Dabei entstanden innerhalb eines eintägigen Filmbildungsworkshops kleine Kurzfilme, die die Vermittlung von Film als digitales, eigenständiges und spezifisches Medium zum Gegenstand hatten.
SoSe 2015
Von der reflektierten Unfügsamkeit zum Wilden Schreiben – Die Kritik der Kategorien. Universität zu Köln mit Maja Linke, PhD
Intersektionale Kategorisierungen – also die bekannten additiven Kategorien zu Gender wie z.B. Klasse, Race und Sexualität – werden schon seit längerem als Herrschaftsgesten des Überblicks und als Souveränitätsbestreben über die Unübersichtlichkeit und Komplexität von Welt kritisiert (z.B. Lorey). Auch indem wir uns selbst entlang dieser Kategorien positionieren – eine etablierte Geste der standpoint theoryund der situated knowledgesin den Gender Studies (Harding und Haraway) – stellen wir eine Differenz nicht nur von anderen, sondern auch von uns selbst her und immunisieren uns so gegen Kritik. Im Seminar wurde diesen Aspekten der Gender und Queer Studies nachgegangen und durch die Rezeption von Intersektionalitäts- und Interdependenzansätzen und in Anlehnung an die Künstlerische Forschung undisziplinierte/ver_que(e)rende Schreibweisen – ein wildes Schreiben– entwickelt, die sich der Rasterung und der Kategorisierung versucht zu widersetzen. Es entstand ein Reader, der HIM_HER_BeERe genannt wurde und alle experimentellen Formen und Formate sowie Reflexionen zum Prozess der jeweiligen Artefakte, entstanden aus dem unfügsamen Schreibens im Seminar, vereint.
SoSe2015
Kreativ Schreiben kann jede_r lernen! Mit Dr. Silke Martin und Sarah Czerney, Schreibzentrum des Sprachenzentrums der Bauhaus-Universität Weimar
In der Lehrveranstaltung wurden unterschiedliche Formen des Schreibens praktisch erarbeiten und die theoretischen Hintergründe dazu kennengelernt. Grundsätzlich gilt, dass jede Schreibtechnik und jedes Genre gelernt werden kann. Dabei kann aus jedem Schreibgenre ein anderes abgeleitet werden. Das heißt, dass die Techniken des kreativen Schreibens, auf die wir uns im Seminar konzentrierten, für das Schreiben einer Hausarbeit, eines Portfolios oder einer BA- und MA-Arbeit anwendbar sind. Anhand unterschiedlicher Methoden wie des Clusterns, des Freewritings, des Haikus oder des Elfchens wuden verschiedene Techniken des Schreibens erprobt. Es wurde thematisiert, wie die unterschiedlichen Schreibphasen erkannt und genutzt werden können, welche Schreibwerkzeuge und –orte es gibt, was ein Schreibjournal ist und wie inspirierend das Schreiben in Cafés sein kann. Grundvoraussetzung für die Teilnahme an dem Seminar war die Offenheit gegenüber Gruppenarbeit und anderen Formen des Schreibens und des Lernens. Es ging darum, das Bewusstsein dafür zu entwickeln, dass Schreiben nicht nur aus einer rational gesteuerten Materialsuche besteht, sondern auch aus einer meditativen Haltung erwachsen kann. Am Ende des Seminars gingen alle mit einem eigenen Text nach Hause gehen, von dem er_sie nicht gedacht hat, dass es ihn gibt/geben würde, geben könnte.
SoSe2014
Zwischen uns – Affekt, Anerkennung und das Politische. Freie Kunst und Lehramt Kunst, Universität der Künste Berlin (UdK) mit Maja Linke, PhD.
Wie hängen die Konzepte von Affekt, Anerkennung und dem Politischen zusammen? Lässt sich das Politische eher als Streit oder als Verbundenheit verstehen und welche Rolle spielen dabei Affekte und Affektregulierungen? Wie können wir politisch handeln? Wie können wir mit Kunst affizieren? Lässt sich Verbundenheit ohne Anerkennung denken und welchen Platz nimmt dabei das Visuelle und seine Vermittlung ein? Anhand praktischer Beispiele aus Kunst und Theorie wollen wir uns gemeinsam diesen Konzepten und ihrer Bedeutung für ein gegenwärtiges Handeln annähern.
WS 2013/14
Körper, Nation, Begehren. Die Instabilität der Ordnungen. Freie Kunst und Lehramt Kunst, Universität der Künste Berlin (UdK), mit Maja Linke, PhD.
In diesem Seminar wurde anhand der drei Konzepte Körper, Nation und Begehren der Instabilität von Ordnungen nachgegangen. Hierbei wurden vor allem die Ordnungen des Sichtbaren und Unsichtbaren auf ihre Dualität hin untersucht. Wir fragten uns, wie heteronormative und staatliche Ordnungen zusammenhängen und destabilisiert werden können. Wenn sich Sichtbarkeiten verschieben, verschieben sich dann auch die Ordnungen? Ausgehend von theoretischen und praktischen Interventionen in binäre Strukturen dachten wir gemeinsam über Modelle, die alternative Handlungsformate ermöglichen. Hierbei näherten wir uns post-anarchistischer, queerer und post-kolonialer Theorie sowie Künstlerischer Forschung und setzten diese in Verhältnis zu den drei Konzepten von Körper, Nation und Begehren setzen. Im Zwischenraum von Sichtbarmachung und Unsichtbarmachung spürten wir der Möglichkeit einer Handlungsfähigkeit nach, indem wir kritische Bildpraxen rezipierten und diese auch selbst entlang der theoretischen Einsichten entwickelten.
SoSe2013
„Wer Bildung will, darf Bildung nicht wollen“ – Bildungstheorien, Perspektiven der Filmvermittlung, Kulturwissenschaftliche Medienforschung Bauhaus-Universität Weimar, mit Dr. phil. Silke Martin
In der Lehrveranstaltung “Wer Bildung will, darf Bildung nicht wollen — Bildungstheorien” wurden Texte von Kant über Humboldt und Adorno bis Derrida und Butler sowie neuere bildungsphilosophische Positionen (Ricken, Pazzini, Schuller, Wimmer) erarbeitet. Unter anderem wurden Theorien zur (Ent-)Subjektivierung, Selbst- und Fremdbestimmung, Alterität und In-der-Welt-Sein diskutiert. Fragen zur Wechselwirkung zwischen Mensch und Welt, ästhetischer Erfahrung, medialer Verfasstheit und Aneignung von Kultur in Bildungsprozessen standen dabei im Mittelpunkt.
SoSe 2013
Theorien und Medien der Bildung, Praxis und Theorie der Filmvermittlung, Kulturwissenschaftliche Medienforschung Bauhaus-Universität Weimar, mit Dr. phil. Silke Martin.
In der Lehrveranstaltung “Perspektiven der Filmvermittlung” wurde der Blick auf Bildungstheorien ausgeweitet, indem theoretische Rahmungen und praktische Verfahren der Filmvermittlung thematisiert wurden. Nach einem Überblick über die wesentlichen Theorien und Verfahren (Serres, Barthes, Bergala usw.), der Orte filmischen Wissens (Kino, Festival, Internet etc.) sowie einer Einführung in die zentralen Aspekte der Filmproduktion wurden eigenständige Konzepte der Filmvermittlung erarbeitet und in einer Erfurter Grundschule zur Anwendung gebracht. Im Rahmen des Moduls wurden Gastvorträge von Bildungstheoretikern, Filmvermittlern und Regisseuren sowie der Besuch des Kinderfilmfestivals Goldener Spatz von Studierenden selbst geplant und durchgeführt. Nicht nur die Kurzfilme, die mit den Kindern im selbst erarbeiteten Filmbildungsworkshop entstanden, spiegeln das große Engagement der Studierenden wider, sondern auch der in Zusammenarbeit (der Studierendengruppe) erstellte Artikel zum Seminar im theoretischen Sammelband zum Thema (FilmBildung, Eckert und Martin (Hrsg.) 2014, Marburg, Schüren)
WS 2012/13
Medea. Postkoloniale Literaturtheorien Fakultät Medien, Bauhaus-Universität Weimar.
Das Seminar führt anhand des Beispiels von Medea die postkoloniale Literaturtheorie ein. Beispielhaft werden literarische Texte gelesen anhand derer wir die Grundfragen der Literaturwissenschaft behandeln werden. Die vielzähligen, über die Jahrtausenden adaptierten Medeanarrationen und –bearbeitungen, wurden schlaglichtmäßig behandelt, um so einen Überblick über die jeweiligen politischen und historischen Kontexte zu erarbeiten (von Euripides bis Christa Wolf). Die im post- und neokolonialen Licht zu betrachtende Konzepten wie Mutter, Opfer, Mythos, das Politische und das Private, das Andere und das Wilde, Subjekt und Emanzipation, wurden hierbei konturiert und in Frage gestellt.
WS 2012/13
Wissenschaftliches Lesen, Schreiben und Präsentieren. Fakultät Medien, Bauhaus-Universität Weimar.
In dieser Lehrveranstaltung wurde die Frage behandelt, was wissenschaftliche Texte sind. Wie sie gelesen werden, wie werden sie geschrieben? Wie komme ich vom Lesen wissenschaftlicher Texte zur Erstellung einer Hausarbeit oder eines Referats? Zudem wurden beispielhaft literarische Texte gelesen anhand derer die Grundfragen der Literaturwissenschaft behandelt wurden: Was ist ein Werk? Was ist ein Autor? Was ist ein Erzähler?
SoSe2012
Queer Cinema. Fakultät Medien, Bauhaus-Universität Weimar, mit Dr. André Wendler
In diesem Modul stellten wir uns die Fragen, wie queere Theorie und queere Filme funktionieren und miteinander agieren. Wir ginge nach möglichen queeren filmischen Strategien und queeren Spuren in filmischen Erzählungen auf die Suche. Über eine grundlegende Einführung in queere Theorien näherten wir uns aktuellen Debatten und brachten diese in Verbindung mit Filmtheorie und –analyse. Wir erarbeiteten verschiedene queere Theorien seit den 1990er Jahren und Konzepte wie u.A. Identität, Sexualität, Begehren. Es erging ein warning: pornographic images!
WS 2011/12
Feministische Literaturtheorie am Beispiel Virginia Woolf. Fakultät Medien, Bauhaus-Universität Weimar
Vermittlung von zentralen Aspekten der Gender Studies in den Literaturwissenschaften. Kanonkritik, Genrespezifik, Imageanalyse, Psychoanalytische Literaturwissenschaften. Die Studierenden erhielten einen Überblick zu den aktuellen Theorien aus den Bereichen der verschiedenen Ansätze und Perspektiven von feministischer Literaturwissenschaft. Insbesondere Schwerpunktsetzung auf die frühen feministischen Literaturwissenschaften und deren Entwicklung hin zu den Gender Studies. Untersucht wurden Essays der feministischen Schriftstellerin Virginia Woolf und deren Aktualität in Bezug auf heutige Diskurse. Des weiteren wurde über gendersensible Didaktik die Methode des wissenschaftlichen Arbeitens vermittelt und erprobt.
WS 2011/12
Wissenschaftliches Lesen, Schreiben und Präsentieren. Fakultät Medien, Bauhaus-Universität Weimar
In dieser Lehrveranstaltung wurden Fragen zum wissenschaftlichen Arbeiten behandelt. Zum Beispiel: Wie lese ich einen wissenschaftlichen Text, worauf muss ich achten? Wie erstelle ich eine Zusammenfassung und ein Exzerpt zum betreffenden Text? Wie katalogisiere ich meine Notizen? Wie mache ich gute Mitschriften in den Seminaren/Vorlesungen? Wie gestalte ich meine Vor- und Nachbereitung der Lehrveranstaltungen? Wie entwickle ich eine gute Fragestellung/These für eine Hausarbeit? Wie grenze ich mein Thema ein? Wie soll eine Hausarbeit aussehen? Wie unterscheidet sie sich von einem Essay? Wie ist eine gute Präsentation aufgebaut? Wie gestalte ich eine Präsentation? Wie erstelle ich eine Bibliographie? Wie benutze ich Literaturverwaltungsprogramme? Zudem waren auch Bibliothekseinführungen Bestandteil der Lehrveranstaltung.
SoSe 2011
Kulturelle Grammatiken: Kritik und Produktion. Fak. Medien, Fak. Gestaltung und Fak. Architektur, Bauhaus-Universität Weimar, mit Maja Linke
Diese Lehrveranstaltung bestand aus einem theoretischen und einem praktischen Teil. Gestalter_innen und Theoretiker_innen planten in Kleingruppen Projekte und setzen diese um. Die Vermittlung von Grundkenntnissen der Gender Studies, Critical Whiteness Studies, queer theory wurde theoriebildend eingesetzt.Es wurden Kritik und Produktion kultureller Grammatiken thematisiert und unter den Aspekten von Strategie, Taktik und künstlerischer Arbeitsweisen diskutiert. Unter kulturelle Grammatiken sindvorgegebene Strukturierungen und Regelsysteme von gesellschaftlichen Verhältnissen und Praxen zu verstehen.Wir befassten uns mit unterschiedlichen Konzepten von Verständnis, Kritik und Verschiebung kultureller Grammatiken. Die Reflexion der eigenen Position in der Reproduktion kultureller Grammatiken und deren kritische Potentiale standen hierbei im Vordergrund. Die Frage von: Wie kann Kritik nutzbar gemacht werden für Praxen in Kunst, Politik und Wissenschaft war prozessleitend. In Gruppenarbeit wurde somit künstlerisch geforscht und gestaltet. Im Laufe des Semesters nahmen die Studierenden der Veranstaltung (Medienwissenschaft, Mediengestaltung und Gestaltung) Kontakt mit Studierenden der Architektur auf und organisierten selbstständig eine gemeinsame Ausstellung zum Rundgang der Bauhaus-Universität Weimar. Die Ausstellung erhielt den Jury Preis und wurde im Anschluss drei Monate im Neuen Museum in Weimar gezeigt.
WS 2010/11
Diversity. Körper und Normalisierungsprozesse. Fakultät Medien, Bauhaus-Universität Weimar
Im Zentrum der Lehrveranstaltung stand die Erarbeitung von Grundkenntnissen der Difference und Normalcy Studies (i.e. Gender Studies, Critical Whiteness Studies, queer theory, crip theory, post/neo-colonial theory), sowie die Analyse ausgewählter Beispiele (Film, bildende Kunst, Livesciences) in Bezug auf Normkonstituierung und hegemonialer Macht-Wissenskomplexe als auch deren diskursive Verortung und ihr Widerstandspotential. Kritische Reflektion von Identitätszuweisungen und Essentialisierungen kultureller Auseinandersetzung mit Diskursanalyse und Untersuchung diskursiver Sachverhalte in Zusammenhang mit historischen und zeitgenössischen medialen und institutionellen Bedingungen. Die Studierenden entschieden zur Hälfte des Semesters selbst (in einer Gruppensitzung ohne Dozentin), wie sie weiter verfahren wollten. Hierbei wurden die Themen der verbleibenden 5 Einheiten festgelegt. Die Dozentin lieferte die theoretische Unterfütterung und die Studierenden übernahmen in Eigenregie die Moderationen und Referate.
WS 2010/11
Medien, Kultur und Identität. Fakultät Medien, Bauhaus-Universität Weimar
Erarbeitung von Grundkenntnissen der Difference und Normalcy Studies (i.e. Gender Studies, Critical Whiteness Studies, queer theory, crip theory, post/neo-colonial theory). Analyse ausgewählter Beispiele (Film, bildende Kunst, Livesciences) in Bezug auf Normkonstituierung und hegemonialer Macht-Wissenskomplexe als auch deren diskursive Verortung und ihr Widerstandspotential. Machtgefüge sowie historische Analyse kultureller Techniken der Normalisierung. Untersuchung von Medien und Technologien von Re-präsentation und Diskurs-und Wissensordnung unter dem Aspekt der Differenz multipler Identitäten und deren historischer und politischer Entstehung. Kritische Reflektion der Theoriebildung und Grundlagenverständnis von zentralen Aspekten der Difference und Normalcy Forschung. Historische Analyse von Normalisierungsprozessen, aber auch Widerstandspotenzialen in der (bio-wissenschaftlichen) Wissensproduktion über den Menschen und ihrer medialen Ausformung in Text und Bild, der bildenden Kunst sowie im Film. Die Studierenden entschieden zur Hälfte des Semesters selbst (in einer Gruppensitzung ohne Dozentin), wie sie weiter verfahren wollten. Hierbei wurden die Themen der verbleibenden 5 Einheiten festgelegt. Die Dozentin lieferte die theoretische Unterfütterung und die Studierenden übernahmen in Eigenregie die Moderationen und Referate.
WS 2006/07
Sociology of Gender. BA Modul, Department of Sociology, Leeds University
This module introduces to major topics and areas of debate in the sociology of gender. This will be achieved through the study of feminist theory and theories of gender as well as some empirical material. The particular focus will be on gender in contemporary industrial societies although to develop an understanding of contemporary gender issues references to historical contexts and development are made at times. By the end of the module you should have acquired a broad map of current thinking in the sociology of gender as well as an understanding of key theoretical debates. The module will explore the empirical and theoretical interconnections between gender, bodies, sexuality, ‘race’ and class, and related inequalities.
Erstellung eines Moduls für den Fernlehrstudiengang Wissensvermittlung im Film: Ästhetische Filmbildung: von der Vermittlung filmischen Wissens mit Silke Martin
Wie können Medien-/Pädagog_innen und Lehrer_innen die Ästhetik des Films an Kinder vermitteln? In der Lehrveranstaltung „Ästhetische Filmbildung: Von der Vermittlung filmischen Wissens“ erarbeiten wir gemeinsam Wege, die vielschichtige Form filmischer Ästhetiken mit Kindern zu erkunden. Dabei gehen wir von der bisherigen theoretischen Auseinandersetzung mit den Themen Filmvermittlung und Filmbildung aus, führen eigene Filmanalysen durch und erproben selbst ein Vermittlungskonzept im Schulunterricht.
Zuerst erarbeiten wir uns einen Überblick über die wesentlichen Theorien und Verfahren der Filmvermittlung und diskutieren diese anhand grundlegender Texte zum Thema etwa von Alain Bergala, Bettina Henzler und Winfried Pauleit. Im Anschluss werden wir europäische Modelle der Vermittlung, wie z.B. aus Spanien, Frankreich und Deutschland vergleichend diskutieren und auf ihre Anwendbarkeit hin überprüfen. Wir werden uns außerdem mit den Orten filmischen Wissens wie Kino, Festival, Internet etc. auseinandersetzen und die zentralen Aspekte der Filmanalyse kennenlernen.
Unter Rückgriff auf das Pilotprojekt „FilmBildung“, das im Sommersemester 2013 an der Bauhaus Universität Weimar stattgefunden hat, werden wir eine bereits erfolgte Umsetzung dieses neuen Konzeptes analysieren und für den im Rahmen unseres Moduls geplanten Workshop mit Kindern weiterentwickeln. Für diese praktische Umsetzung wollen wir eigenständige Konzepte der Filmvermittlung erarbeiten und in einer Weimarer Grundschule in einem eintägigen Workshop zur Anwendung bringen.